Wein & Philosophie

VORTRAG             Dipl.Phil. Bernd Müller-Kaller,  Stolpen, 2012

 

"Mit Wein zum höchsten Genuss"

 

Was ist unsere Ausgangslage?

Der Wein ist in unserer antiken und christlichen Tradition tief verankert. "Der Wein ist eine göttliche Gabe."- sagt Papst Benedigt. "Der Wein ist gesegnet. Der Wein ist gesund. `Man soll den Gästen einen guten Trunk geben, dass sie fröhlich werden,.."-sagt Martin Luther.(1)  Der Wein ist mit unserer Kultur und mit unseren Werten eng verbunden bis hin zu den Grundwerten Freiheit und Frieden. Der Ausruf von Goethes Faust im Auerbachs Keller: "Es lebe die Freiheit! Es lebe der Wein!" ist nur ein beredtes Zeugnis von vielen dafür. Erwähnenswert ist von Sachsen auch die Friedenskirche im schönen Weinort Altkötzschenbroda bei Dresden/Radebeul. Hier wurde am Ende des 30jährigen Krieges, noch vor Münster, Frieden zwischen Schweden und Sachsen geschlossen. Friedensschluss in einem Weinort, was kann es Schöneres geben?

Zur Ausgangslage gehört, dass es praktisch ganz unterschiedlichen Weingenuss gibt, etwa im Alltag, oder bei einer Feier, einem festlichen Event. D.h., nicht überall und nicht immer ist höchster Genuss zu erwarten. Dazu gehört auch das Erfahrungswissen von Weinfreunden

sowie die innere Einstellung des Menschen und sein Charakter. Praktisch ist aber gegenwärtig hoher Weingenuss Trend, was auch mit hoher Weinqualität und weltweiter Vernetzung zusammenhängt.

Wie in der Praxis gibt es auch theoretisch unterschiedliche Auffassungen. Die aktuelle Genuss-Diskussion  wird vor allem getragen von der "Deutschen Genuss-Akademie für Kulinaristik", die von Prof. Alois Wierlacher an der Universität Bayreuth initiiert wurde.     Bedauerlicherweise ist diese aber fast nur auf das Essen ausgerichtet. Des weiteren haben sich Psychologen dem Thema angenommen, m. E. aber zu stark psychologisiert,  wie etwa Martin Seligman, USA.    Oder denken wir an Sigmund Freud und seine Schrift "Unbehagen in der Kultur".

Ich kann aber auch feststellen, dass  eine um sich greifende Trivialisierung des Genussbegriffes  stattgefunden hat - was bis heute anhält.  Wie  anders soll man das deuten, wenn z.B. Handelsketten zum "Sammelgenuss" aufrufen, oder "Genusspunkte" verteilen.

 

Im Unterschied dazu möchte ich im folgenden versuchen, das Thema Weingenuss von der philosophisch/ethischen und erkenntnistheoretischen Seite und soweit als möglich etwas  tiefer zu beleuchten:

1. Zunächst die Frage nach Genuss schlechthin. Was ist Genuss?

Genuss ist  wohltuendes In-sich Aufnehmen von etwas, aber  auch  ein wohltuendes Denken und Tun, das in die Dreieinigkeit von Körper, Geist und Seele  eingebettet ist.  Genuss ist daher etwas Aktives, ein lebensfrohes, bejahendes gerichtetes Handeln in freier Selbstbestimmung.  Genuss, der aufgezwungen ist, gibt es nicht. Genuss ist in diesem Sinne auch eine Form, mit der man sich selbst belohnt.

Genuss (insbesondere auch von Wein) ist somit  differenziert zu sehen:

- einmal der leibliche,  sinnliche Genuss (z.B. durch schauen, riechen schmecken usw. , bejahend,  gerichtet)

- dann der seelische Genuss, die angemessenen Seelenzustände vorausgesetzt, herbeiführend                                    

- und schließlich die geistige Seite, der geistige Genuss, der Genuss am Denken, am Denk-erfolg.                                                  - 1 -   

Aufforderung zum Weingenuss kommt von verschiedenen Seiten: Vom Weinhandel, von den Winzern, oder  z.B. von Autoritäten wie Goethe:

Goethe bescheinigt uns beim Weingenuss  sogar eine Verdopplung unserer Kräfte: "Wenn ihr Wein getrunken habt, seid ihr alles doppelt, was ihr sein sollt, noch einmal so leicht denkend, noch einmal so unternehmend, noch einmal so schnell ausführend."(2)

 

Aber auch Forschungen und Studien an Universitäten sind eine Werbung für Weingenuss und bestätigen immer wieder die  positiven Wirkungen   auf die geistige Konstitution:

Im Oktober 2010 meldeten die Medien,  nach einer Studie Norwegischer Forscher, dass

Weintrinker klarer denken können. (3)                   Nach sogenannten Kognitionstests

schnitten sie deutlich besser ab als Menschen, die Schnaps, Bier, oder keinen Alkohol tranken.

Umgekehrt ist die alzheimersche  Desorientierung ebenfalls wirksam zu verhindern, durch regelmäßiges maßvolles Trinken von Rotwein, wie die jüngste Studie der Universität Wien 2011 ergibt. Entscheidend dafür ist wahrscheinlich der Bioaktivstoff  "Resveratrol" im Rotwein.

 

Natürlich wird auch immer wieder versucht, die Genussfähigkeit und den Genuss naturwissenschaftlich zu erklären:

Aber für unseren Zweck, für unsere Zielstellung ist die naturwissenschaftliche Erklärung zu schwach. Denn Genießen ist nicht nur Reaktion von Nerven, Impuls von Rezeptoren, Aufnahme von Molekülen durch Schleimhäute, sondern Empfindung, etwas Seelisches und Geistig-Bewusstseinsmäßiges.   Auch guter Wein ist keine Wissenschaft. Er ist etwas Naturgegebenes, das der Mensch durch seinen Willen handwerklich bearbeitet und zur Kunst formt.  - wie mir das der Präsident der Deutschen Prädikats-Weingüter, Herr Christmann, 2011 versichert hat.     

Insgesamt zeigt diese Betrachtung, dass der Begriff Genuss vielschichtig und mehrwertig ist - sowohl theoretisch als auch praktisch.

 

2. Zur Vielschichtigkeit und Vielseitigkeit des Begriffes Genuss

Darauf möchte ich zunächst noch ein wenig eingehen. Nehmen wir z.B. die scheinbar weiter weg liegenden Begriffe von unserem Thema , wie: Qualität, Wirklichkeit, Wahrheit und Wissen:- Dass Qualität zum Weingenuss gehört, ist uns geläufig. "Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken." - ist ein trefflicher Spruch dazu von Goethe. Die Weinqualität soll aber hier nicht weiter erörtert werden.

- Es besteht auch kein Zweifel daran, dass des Menschen Einstellung zur Wirklichkeit  Einfluss auf Genuss hat. Enttäuschung stellt sich ein, wenn sich Weinfreunde ein falsches Bild von der Wirklichkeit machen. Bei Lebens-und Genussmitteln stehen Konsumenten heute vor der Entscheidung, will ich ein Naturprodukt,  oder ein künstlich hergestelltes Produkt, das kaum noch Natur enthält, aber trotzdem auch "gut" schmecken kann. 

Weinfreunde und Weinkenner folgen heute meist dem naturnahen Weg zum Genuss und kaufen ihren Wein  meist beim Winzer, den sie persönlich kennen, zu dessen Arbeit und zu dessen Weinberg sie eine Beziehung haben. Oder sie kaufen beim Fachhändler, der diese Beziehung für sie pflegt. Direkte Beziehungen zum Erzeuger sind in Mitteleuropa wieder Trend. Allgemein aber geht die Entwicklung bei Lebens- und Genussmitteln zu

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Globalisierung und zu Produkten, die der Einzelne kaum durchschauen kann. Die Relativierungen der Postmoderne werden meist als Toleranzprinzipien angepriesen, tatsächlich sind sie aber nichts anderes als Flexibilisierung. Der flexible Mensch soll keine festen Wurzeln mehr haben , keine festen Orientierungspunkte, er soll alles machen können, alles kaufen und alles "genießen",  was man ihm einredet.

Das alles hängt auch mit Wahrheit zusammen.  Der Weinfreund als Konsument erwartet, dass er ein wahres Produkt erhält und keinen Etikettenschwindel, wie wir es 2008 z. B. in der Toskana erlebt haben.  Zum Glück sind diese Vorkommnisse in der Weinbereitung sehr selten. Im Gegenteil, wir erleben heute eine Weinqualität wie sie es noch nie gegeben hat und die Winzer mühen sich  mit großem Engagement und mit fachlichem, auch wissenschaftlichem Wissen und viel Kreativität  um bestmögliche Weinqualität. Die Wiederbesinnung der Winzer auf die natürlichen Eigenschaften des Bodens, des Terroirs, durch den ökologischen und bio-dynamischen Weinbau, ist eine glückliche Fügung. Sie macht die Winzer zu Pionieren einer Entwicklung in der Landwirtschaft, die zur Gesundung der Natur, zur Nachhaltigkeit führt und gibt den Konsumenten Natur-Produkte des Genusses in die Hand, die man auch mit gutem Gewissen genießen kann.   

 

3. Zur Einordnung von Genuss in  philosophische Theorien

Die Komplexität und Vielschichtigkeit des Genusses ist m.E. nur aus philosophischer Sicht zu fassen. Grundsätzlich ist Genuss eingebunden in ein gutes und glückliches Leben.  Das altgriechische "hedone"  bezeichnet etwa den heutigen Begriff des Hedonismus.   Zuzeiten des Sokrates wurde daraus eine philosophische Richtung, die von Aristippos begründet und von Epikur, Aristoteles u.a. weiterentwickelt wurde. Diese philosophisch /ethische Strömung ging davon aus, dass der Lebenssinn darin besteht, sich Lust und Freude zu bereiten und Schmerz und Leid möglichst zu vermeiden. Epikur differenziert diese Gedankengänge bereits. Lust,  Begierden, Freude, Vergnügen, sind qualitativ und quantitativ für ihn Variationen eines guten Lebens. Die bleibende Lust ist für ihn das höchste Gut. Aristoteles hat diese Anschauungen in seiner Nikomachischen Ethik noch erweitert und differenzierter begründet. Er unterscheidet   vernünftige und unvernünftige Begierden:

- Unvernünftige Begierden sind demnach alle Schlemmereien und orgiastisches Verhalten, welches nur zu kurzfristigem Lustgewinn führt, aber am Ende Schmerz bereitet. Unvernünftige Begierden entstehen aus Fehleinschätzungen, entspringen irrationalen Vorstellungen. 

- Vernünftiges  Begehren dagegen ist maßvoll und tugendhaft  (4)  - und dieses verschafft uns gleichzeitig einen dauerhaften Genuss und vermeidet Schmerz. In diese Zusammenhänge lässt sich, wie sie bemerken, für uns  der Begriff Genuss gut einordnen. Ist es überhaupt  möglich, dauerhaft genussvoll zu leben, ohne dass man klug, gut  und gerecht lebt - wäre die Frage an sie . Ich denke, nein. "Wir leben ja nicht wie eine Pflanze, wie Arthur Schopenhauer sagte, sondern mit Bewusstsein." (5) Und die Qualität und der Grad der Vollkommenheit unseres Bewusstseins entscheiden  wesentlich über unser Leben und damit auch über unseren Genuss.

In der Antike waren philosophisch/ethische Überlegungen daher immer verbunden mit der

Zielstellung eines guten und glücklichen Lebens, mit der Eudaimonie. Heutige moderne hedonistische Theorien dagegen trennen dies und sind meist individualistisch, utilitaristisch oder psychologisch - auch links-aktionistisch  angelegt.

Das gute Leben, das ist das, was Aristoteles, Jefferson u. andere als Streben nach einem

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glücklichen Leben verstanden. Aristoteles spricht dabei  nicht über rohe Gefühle, über Emotionen. Aristoteles spricht über das, was man schöpferisch redend und arbeitend oder schöpferisch arbeitend und redend nennen könnte. Vergleichsweise gibt es dazu eine Aussage von Friedensreich Hundertwasser; der sagt:  "Wenn Du und dein Nachbar schöpferisch tätig seid, dann braucht ihr nicht  zu verreisen, nicht weit zu gehen, denn das Paradies liegt um die Ecke." D.h., wenn sie in der Eudaimonie sind, bleibt die Zeit stehen, dann fühlen sie sich eins mit dem was sie tun. Denn das gute Leben zehrt aus den Wurzeln. Die Wurzeln führen die Strömung. (6) Dieses Leben besteht darin, seine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und anzuerkennen und die eigenen Stärken bewusst einzusetzen, in der Arbeit und in den sozialen Beziehungen. Damit verleihen wir unserem Leben Festigkeit und Fluss. Und je mehr wir unsere besten Fähigkeiten einsetzen, desto mehr wird der Fluss zum Strom.

                                                      

Das alles hat auch eine enge Verbindung zu den Tugenden, denn die Stärken des Menschen

sind auch seine Tugenden. Wir kennen aus der Antike und dem Christentum bis heute etwa

sechs Haupttugenden: als erstes, das Wissen, die Weisheit; das Zweite, der Mut, die Tapferkeit; das Dritte, die Liebe, die Menschlichkeit; das Vierte, die Gerechtigkeit; das Fünfte, die Mäßigung, die Mäßigkeit; das Sechste, die Spiritualität, die Transzendenz

(wie Glaube und Hoffnung). Einige dieser Tugenden haben für Weingenuss ihre besondere Bedeutung.

Gut leben und gut sein  gilt nach Aristoteles  als Glückseligkeit - vielleicht als hohe Intensität des guten Lebens, vielleicht das genussreichste zugleich? In Bezug auf die Tugend

liegt der Schlüssel für Glückseligkeit vor allem in  Tätigkeiten, die nicht nur auf das eigene Wohl gerichtet und  kreativ und schöpferisch sind. Das menschliche Leben kann dadurch an sich schon genussvoll sein und bedarf eigentlich nur der Glücksgüter als Zugabe. Meist ist es für jeden dasjenige wovon er Liebhaber ist: für den Weinfreund der Wein, für den Pferdeliebhaber das Pferd. (7)

Der Begriff der Glückseligkeit spielt auch bei Kant und bei anderen Philosophen eine wichtige Rolle.  Alle Menschen haben nach Kant " von sich aus die innigste Neigung zur Glückseligkeit,  weil sich in dieser Idee alle Neigungen (Freundschaft, Frieden, Freiheit, Lust, Freude, Genuss) zu einer Summe vereinigen.  Allerdings können sich viele keinen

sicheren Begriff davon machen und genießen, was ihnen schmeckt und leiden was sie können,"-schreibt er. (8)

Seit den Abhandlungen von Aristoteles über die  Eudaimonie ist dies in der  Philosophie immer wieder  ein Thema gewesen: bei Arthur Schopenhauer, bei Friedrich Nitzsche, bei Sigmund Freud u.a..Allerdings wird bei den genannten das Thema so behandelt, dass es uns

nur zur Resignation Anlass geben kann. Und das ist nicht unsere Intension. Von den zuletzt genannten wurde im zwanzigsten Jahrhundert aber zum ersten Mal ein enger Zusammen-hang von Glück und Glückseligkeit mit der Natur und der Kultur hergestellt. Wenn wir fest-

stellen, "Wenigstens 9/10 unserer Glückseligkeit beruhen allein auf unserer Gesundheit."-(9)

wird schon der Zusammenhang mit der Natur angedeutet.      Sigmund Freud konstatiert ein

"Unbehagen in der Kultur" - allerdings im Zusammenhang mit Krieg und Kriegsfolgen. Im

Zusammenhang speziell mit der Weinkultur   -  darin sind wir uns sicher einig, können wir

kein Unbehagen feststellen.  Allerdings können wir auch in der heutigen politischen und wirtschaftlichen Kultur das Freud´sche "Unbehagen nicht verdrängen. (10)  Die relativ ungestörte friedliche Wohlhabenheit, die die Europäer vor allem in den westlichen Demokratien in den letzten Jahrzehnten erleben durften, ist sicher eine Ausnahmesituation. Aber das Begleichen von Schulden für gehabte Genüsse, wie wir es jetzt drastisch in

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Griechenland erleben, muss uns zweifeln lassen, dass Vernunft abhelfen kann. Die Politik jedenfalls scheint am Ende ihres Lateins und steht ratlos vor vielen Herausforderungen. Schon Sigmund Freud betrachtete die Stimme des Intellekts nur als leise Warnung, die sich nicht gegen die Gier nach Geld und Macht durchzusetzen vermag.

Auch bei einem anderen bedeutenden Philosophen des 20. Jahrhunderts, bei Max Weber, finden wir ähnliche Gedanken: In seiner Schrift   "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" befürchtet Weber, dass die "äußeren Güter dieser Welt schließlich eine unentrinnbare Macht über den Menschen gewonnen haben".(11) - und dass das darin münden könnte, dass es nur noch "Fachmenschen ohne Geist und   Genussmenschen ohne Herz"  geben könnte. Aber genau das können wir nicht wollen. Wir benötigen Menschen die offen sind für alles und die Genuss als ganz Natürliches kennen, mit Sinnen, mit Herz, der Seele  und mit Geist. 

Wie sie sehen, ist die Erörterung des Strebens nach  Eudaimonie, nach einem  glücklichen Leben eine philosophische Grundsatzfrage, von der auch Genuss weitgehend abhängig ist.

Kommen wir nun nach der Erörterung dieser Dinge  zu einer Gewissensfrage:

 

4. Ist höchster Genuss moralisch gerechtfertigt?

Wenn Sie z.B. Rotweine sammeln und genießen, oder Briefmarken, dann können sie in der Eudämonie sein und im Fluss des Lebens. Aber, sagt Martin Seligman: "wenn sie älter werden und in den Spiegel schauen, machen sie sich Sorgen, dass sie zappeln bis Sie

sterben." (12) Das kommt, weil Ihnen bei all dem Streben nach einem guten Leben der

höhere Sinn fehlt. Unweigerlich führt also die größere Festigkeit für ein gutes Leben über ein Leben mit Sinn. Sinn heißt, dass wir unser Tun (letztlich auch Genuss) an etwas binden,

das größere Bedeutung hat als wir selbst. Die Sinnhaftigkeit und die Bedeutung ist um so größer, je weiter der Ort der Bedeutung von uns selbst entfernt ist.

Wenn wir uns also eine achtungswürdige Idee  zur Vorschrift machen, dann ist das edel, dann ist das moralisch gerechtfertigt.(13)  und dazu gehört selbstverständlich die Pflege der europäischen Weinkultur.  

Eine Maxime ist Programm, ist Konzept.  Wer ein Programm, ein Konzept hat, schafft Sinn.  Das gibt einen Rahmen vor und eine Ausrichtung.  Wenn es diesen Rahmen gibt, kann jeder besser über seinen Weg entscheiden und sich selbst verwirklichen. Das bewährt sich nicht nur in ihrem ritterlichen Bemühen, sondern schon im Alltag.               

Höchster Genuss mit Wein ist deshalb auch moralisch gerechtfertigt, weil vernunftgeführter

Weingenuss zugleich Mäßigung bedeutet.

Wenn das Ziel höchster Genuss mit Wein ist, ist auch nicht gesagt, dass das mit dem

teuersten Wein verbunden sein muss.  Auch mit preiswertem Wein/ andererseits aber nur mit gutem, möglichst handwerklich gemachten, terroirbezogenen Wein, ist höchster Genuss möglich. Auch Goethe könnte noch zitiert werden: "Genieße mäßig Füll und Segen, Vernunft sei überall zugegen."(14) Weingenuss ist aber auch andererseits Weinkultur und Kultur ist kein Luxus.

 

5. Wie kommen wir nun zum  höchsten Genuss mit Wein?

Ich komme damit zur wichtigsten Frage meines Vortrages:

Der Weg von den einfacheren Empfindungen, den Gemütskräften: also dem Sehen, Riechen, Schmecken etwa  verläuft über das Interesse. Das Interesse der Sinnesorgane an etwas Konkretes wird von der Vernunft bestimmt und hängt auch mit Neugierde und Wissbegierde zusammen. Der uns allen bekannte Hugh Johnson ist sogar der Meinung: "Nur die

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Wissbegierigen haben den höchsten Genuss." (15) Das Interesse ist, wie wir bemerken,  immer auf das Praktische orientiert und leitet dann den menschlichen Willen.

Es scheint, dass alles im Kopf beginnt, was wir entscheiden, was uns Genuss bereitet, oder wozu wir uns zwingen müssten, was uns Freude macht und wie wir jede Situation unseres Lebens bewerten. Aber nicht alles wird vom Gehirn aus gesteuert. Angst, Schrecken, Freude, Durst, Hunger, Wohlbefinden usw. sind Ausdruck eines psychischen bzw. seelischen

Erlebens. ( 16)                                                           

 

Geist - Körper und Seele bilden  eine Dreieinigkeit. Wahrer Genuss vereinigt alle drei.

Rudolf Steiner, der Wegbereiter des biologischen und bio-dynamischen Weinbaues sieht das anders: Er möchte diese Dreieinigkeit trennen und sagt: "Ich habe gelernt, Fühlen, Wollen und Denken zu trennen. Daher werde ich nicht mehr zum Sklaven der Sinnlichkeit. Mein

wahres Ich, das ist mein Geistselbst." (17)

 

Auch wir wahren Weinfreunde sind selbstverständlich nicht Sklaven unserer Sinnlichkeit,

das habe ich bereits ausgeführt.  Aber im Leben gehören Geist, Körper und Seele zusammen, stehen in einer Wechselwirkung,  - auch auf unserem Weg zum höchsten Genuss - was letztlich  auch in der Persönlichkeit jedes einzelnen seinen Ausdruck findet!

 

Der Wein aber kann alles zusammenführen und harmonisieren:

- Der Geist, die Vernunft hat das Wissen, die Wertung,  die Vision.

- Die Seele kann sich bei einem vernünftig geleiteten Leben aufladen, regenerieren,

  Beglückung anhäufen.             

- Das Beides hält den Körper gesund. Ein gesunder Körper  beflügelt rückwirkend wieder

  Geist und Seele.

                                                            

Wie lässt sich nun höchster Genuss mit Wein  zusammenfassend erklären?

Wir wollen davon ausgehen, dass das spezifisch menschliche Sein das Geistige ist, wovon wir uns von allen Lebewesen unterscheiden. Deshalb ist das Geistige auch am höchsten zu bewerten.

 

1. Auf  der untersten  Ebene gebrauchen wir die Sinne.  Jeder Weingenuss hat

eine sinnliche Seite, schauen, riechen schmecken usw.. Der Sinneseindruck, den wir beim Kosten haben, wird gewöhnlich als Geschmack aufgefasst. Aber genau genommen werden

vom Geschmack  bekanntlich nur  die Grundmuster (süß, sauer,  bitter, salzig und umami)    registriert,  aber durch  das Zusammenwirken mit dem Geruchssinn und dem

kombinatorischen System im Gehirn werden sehr viel mehr  detaillierte und komplexe   Geschmackswahrnehmungen erfasst.  Theoretisch könnte der einzelne Mensch bis zu einer Million unterschiedliche Geschmacksrichtungen differenzieren.

Um besser differenzieren und genießen zu können, hat  sich im Kulinarischen die Degustation, d.h. die sorgfältige und wertschätzende Verkostung, die Probe kleiner Portionen durchgesetzt. Einer meiner Freunde sagte mir einmal: Früher haben wir nur Wein getrunken. Heute probieren wir zuerst, so haben wir größeren Genuss. Das ist richtig!

Beim hohen sinnlichen Weingenuss sollten aber auch möglichst alle anderen Sinne beteiligt sein; auch das Sehen, das Hören usw. Wenn wir mit allen Sinnen Wein genießen, kommen wir auch schon  zu  einer Vergeistigung, die vor allem beim Sehen und Hören erreicht wird sowie durch  vorhandenes Weinwissen, ein Erfahrungswissen, noch gesteigert werden kann.

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Denn ähnlich wie in der Kunst ist es beim Weingenuss. Je differenzierter ich mir Wissen oder auch Können darüber aneigne, um so differenzierter kann ich in das Genussobjekt, in das Kulturgut eindringen und um so differenzierter kann ich es genießen und handhaben. Das praktische methodische Vorgehen beim Weinprobieren zu erklären, erspare ich mir an dieser Stelle.

Die sinnliche Seite ist jedenfalls beim Weingenuss sehr komplex und kann alle Sinne

umfassen und ist auf dieser Ebene höchstens noch mit der Liebe, mit Eros vergleichbar.  Selbst Goethe wollte ungern, als er sich zwischen Frauen und Wein entscheiden sollte, einem von beiden den Vorzug geben und meinte dann scherzhaft:"Es kommt immer auf den Jahrgang an."

                                                              

2. Die zweite Ebene ist der geistige Genuss. Kein anderes Getränk ist so mit dem Geistigen

mit Verstand und Vernunft verbunden wie der Weingenuss. Einmal weil maßvoller

Weingenuss geistig anregend wirkt, zu geistigen Leistungen führt, die selbst Genuss

bereiten und zweitens weil wahrer Weingenuss eine bestimmte geistige Einstellung und ein

bestimmtes Wissen zur Voraussetzung hat. Zum höchsten Genuss aufsteigen kann daher nur

der, der sich bildet und in Mäßigung übt.  Denn richtiges oder verkehrtes Handeln ist ohne

Denken nicht möglich. Die Qualität unserer Ziele und unsere Vorstellungen über die Mittel

zum Zweck zeugen auch von unserer geistigen Qualität,  von unserer Persönlichkeit. Die

geistige Ebene ist daher als die höchste Genuss-Ebene zu bewerten. Zur geistigen Seite

gehört auch, wie wir zum Kulturgut Wein stehen.  Letztlich ist es hier so, dass Genuss ohne

Klugheit ebenso wenig wie Klugheit ohne Genuss volle Befriedigung geben kann.

 

3. Die dritte Ebene höchsten Genusses ist die seelische, die metaphysische, die aber

ebenfalls wesentlich durch Vernunft geleitet wird. Die Seele kann durch vernünftiges

Genießen einen Vorrat an Beglückung speichern, der für lange Zeit trägt. Ein Treffen mit

Weinfreunden, eine schöne inspirierende Begegnung mit anderen Menschen, eine Feier,

Musik, Theater, ein Kunstgenuss mit Wein überhaupt, kann dazu  immer beitragen.

- Eine Seite des Seelischen, das unser Lebensprinzip, unser Lebensgrund ist,  ist gerade

dort mit Wein verbunden, wo Weingenuss solche Seelenzustände voraussetzt aber

zugleich auch fördert, wie:            - Heiterkeit, Freudigkeit(Goethe), Herzlichkeit

                                                      - Harmonie

                                                      - Ausgeglichenheit

                                                      - Lebensfreude, zuversichtliche Lebensbejahung

                                                      - Glückseligkeit

Solche Seelenzustände, seelischen Grundmuster, halte ich für besonders bedeutsam! 

Lassen sie mich auf den Seelenzustände der Heiterkeit und der Ruhe kurz eingehen: Goethe nennt nennt die Heiterkeit bzw. die Freudigkeit "die Mutter aller Tugenden". Nach Schopenhauer bestimmt sie die "Kapazität von Freuden und Leiden". Ich würde sagen, sie fördert und stimuliert unsere Freuden und den Genuss. Denn "Nichts ist seines Lohnes sicherer als die Heiterkeit, denn bei ihr ist das Gut, welches alle anderen ersetzen, selbst aber durch keines ersetzt werden kann." "Bei der Heiterkeit pflegt sich die Freudigkeit  ohne äußeren Anlass einzufinden."

- Der Heiterkeit am nächsten sei die Gesundheit des Leibes,

- danach die Ruhe des Geistes,..(hierauf bezogen ein Satz des Sophokles aus "Antigone" 

- zuletzt die äußeren Güter (ein kleines Maß). (18)

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Höchster Genuss mit Wein ist aus seelischer Sicht auch deshalb nur mit Wein

möglich, weil er das einzige lebende Getränk ist, das auch selbst eine Seele hat und die      sich beim Weingenuss mit der Seele des Menschen verbindet. In meinem Buch habe ich

einen Ausspruch von Baron Philippe de Rothschild, dem wohl berühmtesten Weinemacher vorangestellt: "Der Wein, er wird geboren, lebt, entwickelt Kraft und Stärke, aber er stirbt nicht, er überlebt im Menschen." Überleben im  Menschen - ist das nicht ein wunderbarer Gedanke.  Aber nicht nur er, sondern auch Nobelpreisträger aus den USA,  bestätigen das und führen das auf die Quantentheorie zurück, wie sie es ebenfalls in meinem Buch nachlesen können.  

4. Darüber hinaus kommt zum höchsten Genuss mit Wein noch die uns umgebende objektive Welt, die soziale und die Welt der Dinge. Diese sollten - wie in der Musik die Töne - mit uns  zusammenklingen.  Die kommunikative Seite,  die Dialogqualität,  möchte ich   davon hervorheben. Sie kann sozusagen ein Generator sein  - sowohl der sozialen als auch der intellektuellen Energie von Weinfreunden.

Höchster Genuss mit Wein ist somit  eine Leistung, "  Es wird uns nichts geschenkt!"(19)                                                         

 

Ausgehend vom Verwandtschaftsverhältnis, lässt sich vielleicht abschließend noch von einer anderen Perspektive aus das Aufsteigen von niederen Genüssen zu hohen und höchsten Genüssen mit Wein darstellen: Der Österreicher Christoph Wagner  (20)  sagt:

"Genuss ist die Schwester des Geschmacks". Dieser Verwandtschaft kann man durchaus

zustimmen. Aber das reicht nicht, wenn man konsequent sein will. Denn dann muss Genuss  auch eine Schwester des Tastsinns(des Gefühls), ein Schwester des Hörens, des Riechens, des Sehens  und auch ein Schwester der Seele und des Geistes sein, in allen seinen Ausdrucksformen. Der Geschmack, so hoch wir ihn schätzen, wie die Sinne überhaupt, der Geschmack ist dennoch der niedrigste Genuss, weil die Geschmacksorgane in unmittelbare Berührung mit dem Genussobjekt kommen. Die Wahrnehmungen dieser Genüsse sind (wie schon  Aristoteles bemerkt) mit der größten Alteration des Sinnesorgans verbunden.

Schon beim Riechen, Hören, Sehen ist das anders. Hier ist ein Medium zwischengeschaltet, welches vermittelt (Luft, Licht usw.). Hier findet auch schon eine stärkere Vergeistigung

statt, die wir beim Geschmack nicht haben. Der Geschmack einer Sache, so auch der

Geschmack des Weines, wird  außerdem  zum überwiegenden Teil  vom Geruch bestimmt.  Beim Sehen ist die Vergeistigung am stärksten ausgeprägt: Farbe, Form, Umrisse Entfernungen, Linienführung usw. werden unmittelbar gewertet.

                                                         

Unsere praktisch geistige  Form der Aneignung der Welt ist überhaupt eine wertorientierte. Gemäß unseren Interessen, Bedürfnissen Wünschen, werten wir alles was uns begegnet. Auf der konkreten Ebene richtet sich der Inhalt der Wertung nach der Art der verfolgten Interessen, z.B nach dem Objekt des Genusses. Der Inhalt der Wertung bewegt sich aber immer zwischen den beiden Polen positiv und negativ, gut und schlecht, Bejahung und Verneinung.  Dazwischen gibt es noch eine große Zahl von Abstufungen und Intensitätsgraden, von der unbewussten, spontanen bis zu geistig anspruchsvollen und differenzierten Wertung. Wichtig ist aber auch hier: Wertung ist eine geistige Tätigkeit.    Auch die Wertung, die immer beim Genuss gegenwärtig ist,  unterstreicht: Der geistige Genuss ist der höchste Genuss.

Und zwar - ich wiederhole es - weil wir Menschen uns von allen Lebewesen dadurch unterscheiden, dass wir denken können. Wir sind als geistige Wesen bestimmt. Geist ist

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nach Aristoteles ein reiner Genuss und auch daher als höchster Genuss zu werten. (21)

Wenn ich im Zusammenhang mit der Wertung Intensität erwähnt habe, so könnte man versucht sein, auch in der Suche nach Intensität höchste Genüsse zu finden. Aber, hohe Intensität im Zusammenhang mit Genuss von Wein führt nicht zwangsläufig zu höchstem Genuss und schlägt im sinnlichen Bereich beim überschreiten bestimmter Intensitätsgrenzen ins Gegenteil um. (indem Organe geschädigt werden) Sinnliche Genüsse sind nur bedingt gut, geistige Genüsse dagegen  sind unbedingt gut,  so z.B. auch die Freude und der Genuss des Geistes an der Wahrheit.  Deshalb kann es auch hier kein Übermaß geben.(22)

Zuletzt vielleicht noch die Frage, ob die digitale Welt des Internet Einfluss auf unsere Bestrebungen hat, höchsten Genuss durch Wein zu erreichen? Ich sehe das als ein Hilfsmittel an, das natürlich eine riesige weltweite Auswahl, Verbindung und Vernetzung

möglich macht. Das ist einerseits ein Vorteil. Andererseits kann es erdrücken. Hier hilft nur die Philosophie der Beschränkung auf ein vernünftiges Maß. Mit diesen Gedanken  möchte ich abschließen.

 

- Ich habe erstens versucht, zu zeigen, dass meiner Meinung nach höchster Genuss mit Wein nur durch Aufsteigen von sinnlichen Genüssen zum geistigen Genuss und in Wechselwirkung mit dem Seelischen möglich ist, letztlich in der Dreieinigkeit von Körper, Geist und Seele. 

- Ich möchte das auch so formulieren, dass im höchsten Genuss ein seelisches Hochgefühl,

ein sinnlich tiefes und differenziertes Empfinden und eine geistig-schöpferische Leichtigkeit miteinander verschmelzen.

- zweitens ist dann noch die Wechselwirkung zwischen Geist und Genuss selbst von Bedeutung: "Genuss kann letztlich ohne Klugheit ebenso wenig wie die Klugheit ohne

Genuss höchste Befriedigung finden."

- Dazu kommt drittens noch das Objektive, die uns umgebende Welt, die Welt der Dinge und das Soziale, unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Wenn das alles gut zusammenpasst, wenn das mit  dem Einzelnen (dem Subjekt), oder umgedreht das Subjekt damit harmoniert, ist das die Basis für ein genussreiches Leben.

- Praktisch ist aber alles ein Erleben, ein Hochgenuss geistig-seelischen Erlebens. Sie müssen es erleben! 

 

Trotzdem:"Höchster Genuss mit Wein  kann sich letztlich nur auf das Geistige, auf Vernunft gründen." Und "höchster Genuss ist nur mit Wein möglich." Das ist das Fazit meines Vortrages.

Aber alle Genuss-Theorie sollte nicht Selbstzweck bleiben, sondern auch Anregung zum praktischen Genuss sein. Daher rufe ich ihnen zu:

IN HONOREM DEI et IN HONOREM VINI!

                                                          

 

 

 

 

 

 

 

 

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Quellen:

 

(1) D. Martin Luthers Werke: WA TR 4, S. 156

(2) J.W.v. Goethe: aus "Goetz von Berlichingen", 1. Akt, Herberge im Wald

(3) Sächsische Zeitung: 21.10. 2010

(4) Walther Kranz. "Die griechische Philosophie", Dietrichsche Verlagsbuchhandlung, S.284 ff. Epikur

(5) A. Schopenhauer: "Die Kunst glücklich zu sein" , dtv C.H.Beck, S.32ff

(6) M. Seligman: Edge, "Eudaimonie, THE GOOD LIFE" (04)

(7) Aristoteles. "Nokomachische Ethik", ANACONDA, S.71 ff

(8) I.Kant: "Kritik der reinen Vernunft", Philipp Reclam, S.944

(9) A. Schopenhauer: ebenda, S.67

(10) S. Freud: "Unbehagen in der Kultur"

(11) Max Weber: "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus"

(12) M. Seligman: ebenda

(13) I. Kant: ebenda, S.818ff.

(14) Goethe: Gedicht, "Vermächtnis"

(15) Hugh Johnson: "Der kleine Johnson", 2008

(16) Hoimar von Dithfurth: "Die Sterne leuchten...", Kiepenheuer & Witsch, S.66

(17) Rudolf Steiner: Philosophie der Freiheit,"Seele  höre mich"

(18) A.Schopenhauer: ebenda, S.42 ff

(19) Neumann: 2000, S. 41

(20) Christoph Wagner: "Fünf Thesen zum Thema Hedonismus"

(21) Aristoteles: ebenda,

(22) Aristoteles: ebenda   

 

 

 

 

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WEINSPRÜCHE

 

 

1. Wo aber Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens .                                (Euripides)

 

2. Der Wein erfreut des Menschen Herz, und die Freudigkeit ist die 

    Mutter aller Tugenden.                                                                          (Goethe)

 

3. Der Wein macht das Gehirn sinnig, schnell und erfinderisch, voll von schönen Bildern.

                                                                                                                 (Shakespeare)

 

4. Der Wein ist unter den Getränken das Nützlichste, unter den Arzneien das

   Schmackhafteste, und unter den Lebensmitteln das Angenehmste.       (Plutarch)

 

5. Ein Dichten ist auch das Weingenießen, nur dass die Verse nach innen fließen.

                                                                                                             (Bremer

                                                                                                               Ratskellerspruch)

 

6. Guter Wein hat diesen Lohn, das man lange spricht davon.            (Volksmund)

 

 

7. Rotwein ist für alte Knaben   eine von den besten Gaben.              (Wilhelm Busch)

 

8. Wer nicht liebt Wein Weib und Gesang, der bleibt ein Narr  sein Leben lang.

                                                                                                              (Martin Luther)

 

9. Mit Wein Freude in der Freude des Anderen finden ist etwas Schönes.

                                                                                                             (Bernd Müller-Kaller)

 

10. Der ist nicht wert des Weines, der ihn wie Wasser trinkt.        (Friedrich von Bodenstedt)

 

 

11. "Vom Urbeginn der Schöpfung ist dem Wein eine Kraft beigegeben, um den schattigen

       Weg der Wahrheit zu erhellen."                                                                 (Danthe)